Werkstoffprüfungen
Die Eigenschaften von Werkstoffen und Bauteilen prüfen wir mit den unterschiedlichsten Verfahren und Prüfeinrichtungen. Grundlage sind Normen, Prüfvorschriften oder Ihre Spezifkationen.
Mechanisch-technolgische Werkstoffprüfungen
Hierbei handelt es sich um die klassischen zerstörenden Werkstoffprüfungen. Es werden Probestücke aus den Bauteilen oder Materialien entnommen und daraus standardisierte Proben angefertigt. Diese Proben werden dann in der Regel unter verschiedenen Bedingungen durch mechanische Belastungen bis zum Versagen beansprucht. Aus den hierbei gewonnenen Messwerten können die Materialkennwerte, wie z.B. Streckgrenze, Zugfestigkeit, Dehnung, Härte oder Kerbschlagarbeit ermittelt und mit den Vorgaben verglichen werden.
Für die Präparation der metallographischen Schliffe wird die Probe vorsichtig aus dem Bauteil herausgetrennt und anschließend in einen Kunststoffkörper eingebettet. Das Heraustrennen muss so erfolgen, dass die zu untersuchende Ebene im Werkstoff genau präpariert werden kann.
Durch Schleifen und anschließendes Feinpolieren wird die Schlifffläche so weit bearbeitet, dass sie vollkommen eben und „spiegelblank“ ist. In den meisten Fällen wird die präparierte Fläche noch mit einer passenden Chemikalie angeätzt, um die Kristallstruktur des Metalls sichtbar zu machen. Die Untersuchung und Bewertung des Kristallgefüges erfolgt dann in der Regel mikroskopisch.
Im Rasterelektronenmikroskop (REM) können mittels eines Elektronenstrahls Bilder von Oberflächen auch in sehr hohen Vergrößerungen aufgenommen werden. Die REM-Bilder sind dabei keine lichtoptischen Bilder, sondern sie werden durch angeregte Elektronen aus der Probe erzeugt, die in einem Detektor erfasst werden können. Die Bilder besitzen eine hohe Auflösung und Tiefenschärfe. Damit ist das Rasterelektronenmikroskop ein ideales Werkzeug zur Untersuchung von Oberflächen, Bruchflächen sowie bei Korrosions- und Verschleißschäden.
Durch den EDX-Detektor können durch den Elektronenstrahl angeregte Röntgenquanten gemessen werden. Diese sind charakteristisch für das angeregte Element, so dass sehr genau Elementzusammensetzungen nachgewiesen werden können. Dies geht auch an sehr kleinen Partikeln. Häufig setzen wir das Verfahren zur Fremdkörperuntersuchung z.B. bei Produktverunreinigungen oder zur Analysen von Spänen oder Fremdstoffen die in Maschinen oder Anlagen gefunden wurden ein.
Die Analysen erfolgen als Punktanalysen oder über definierte Flächenbereiche. Auch Linescans oder Mappings sind möglich.
Korrosionsprüfungen
Durch Korrosionsuntersuchungen soll eine Vorhersage für einen Werkstoff, ein Bauteil oder ein Produkt über das zu erwartende Korrosionsverhalten unter bestimmten Umgebungsbedingungen getroffen werden. Die Untersuchungsmethoden sind hierbei vielfältig. Wir empfehlen Ihnen die geeigneten Testmethoden mit denen Ihre Fragestellung beantwortet werden kann. Durch elektrochemische Versuche werden korrosionsrelevante Werkstoffkennwerte, wie elektrochemische Potentiale und Stromdichtepotentialkurven, ermittelt.
Simulierende Laborversuche wie Salzsprühnebelprüfungen ("Salzsprühtest") und Klimaprüfungen erlauben verkürzte Prüfdauern und eignen sich vor allem für vergleichende Tests oder für eine Schwachstellenanalyse.
Auslagerungsversuche in der Natur auf entsprechenden Versuchsständen oder im Labor in besonders korrosiven Medien erlauben fundierte Aussagen zur Einsetzbarkeit der Werkstoffe unter besonderen Bedingungen.